März - April 2017

Bem-vindo! - Herzlich willkommen am "Eingangstor" der Azoren! Etwa 1.500 km vom Festland Europas entfernt, umringt von 8 Inseln, liegt das idyllische Eiland São Miguel. Sie lauschen dem Wellenrauschen und fühlen das Knirschen des tiefschwarzen Vulkansandes unter den Füßen. Unsere Chronisten nehmen Sie mit auf Entdeckungsreise mit vielen Überraschungen.

Ihr Chronist

Ehe ich über unsere 14-tägige Reise auf die Azoreninsel São Miguel berichte, ein paar Worte über uns:
Die Jugend schon längst hinter uns gelassen, aber noch neugierig genug, über ausreichend Zeit verfügend und noch bei passabler Gesundheit, reizen uns in besonderem Maße Vulkaninseln. Die Gewalt des Erdinneren hat unvorstellbare Schichten, Formen und Gesteine geschaffen. Was ist hier anders als anderswo?

1. Tag: Anreise und sich im Hotel niederlassen

Wissensdrang erfordert manchmal Opfer: Aufstehen um 1 Uhr, Fahrt zum Flughafen, warten, einchecken, warten, endlich starten und bei viel Gegenwind 4.5 Stunden Flug. Die Koffer sind tatsächlich schnell da, die Abwicklung des Mietwagens dauert etwas länger.

Endlich im Hotel, es ist plötzlich 2 Stunden früher, sind wir etwas müde und dankbar für ein kleines Schläfchen. Danach bei viel Wind, Wechsel zwischen Wolken und Sonnenschein, erkunden wir zu Fuß die kleine Bucht unterhalb des Hotels. Danach haben wir uns die erste richtige Mahlzeit des Tages am gut sortierten Buffet verdient, Bericht schreiben und ab in die Falle.

2. Tag: Tagesausflug rund um Agua de Pau

Nach einer guten Nacht und einem reichhaltigen Frühstück starten wir bei Sonne in den Tag. Durch Agua de Pau geht es auf teilweise abenteuerlichen schmalen Straßen, auf denen auch noch einseitig Autos parken, immer der Küste entlang zu einem verschlafenen Hafen in Caloura. Per viel Beton wurde dort inmitten eines Felsenrings ein Pool angelegt, noch leer, aber zur Badesaison bestimmt recht nett ist. Weiter entlang der Küstenstraße gibt es nette Sandstrände und mehrere Aussichtspunkte, bei Sonne lohnenswert - ich liebe es, wenn die Gischt der sich brechenden Wellen an den Felsen hochschießt.

Zurück durch unseren Ausgangsort besuchen wir die natürlich auch aus Lavagestein gebaute Pfarrkirche Nossa Senhora dos Anjos und finden dann auch einen Minimarkt zum Verpflegung fassen für unterwegs.

Wir fahren weiter nach Lagoa - zwischendurch nieselt es schon mal - fangen im Keramikzentrum erste Mitbringsel, lassen auch die Kirche dort nicht aus und beenden unseren Tag im Hotel mit Rekreation und einem guten Abendessen (gut, dass man sich darum nicht kümmern muß).

3. Tag: Tagesausflug mit Ziel Furnas

Manchmal muss man für die Planung des nächsten Tages flexibel sein (Flexibilität wird ja heut überall gefordert).Tiefhängende Wolken und kaum Sonne verlangten nach einer Planänderung. Also versuchten wir wieder auf der Küstenstraße nach Vila Franca do Compo westwärts zu fahren. Dieser Versuch scheiterte in einer immer enger und steiler werdenden bergan führenden Nebenstraße, wo ich mich gezwungen sah, mitten auf der Straße zu wenden - dank der übersichtlichen Platzverhältnisse erforderte dies 11 Manöver und einen Teil meiner Nerven.

Aber wir sind angekommen und zum Lagoa de Furnas gefahren und dort an den 98 °C heißen blubbernden und nach Schwefel duftenden Quellen entlanggegangen - sehens- und riechenswert. Danach zu dem am See gelegenen geologischem Zentrum. Ich bin erstaunt, dass unsere Englischkenntnisse noch soweit reichen, dem Film über die besondere Geologie der Azoren noch folgen zu können (Meine Lehrer von damals würden staunen!).

Weiter zum Pico do Ferro, einem tollen Aussichtspunkt auf 670 m Höhe mit Blick auf den See und Furnas, wobei die aufsteigenden Wolken immer mal wieder aufrissen und gleich einem sich hebenden Vorhang den Blick freigaben, einfach schön.

Zurück über die ER 4, einer "gelben Straße", wobei wir mehrfach den zur Melkmaschine strebenden Kühen den Vortritt lassen mussten. Abschließend kurzer Rundgang durch Vila Franca do Campo, dem täglichen Kirchenbesuch und Blick in das Touristbüro, welche hier aber nicht des Weges wert sind, da diese kaum oder gar nicht über Prospektmaterial verfügen.

Zurück im Hotel genießen wir unser gutes Abendessen und mein Mann früh sein Bett - ich glaub, ich hab ihn heute "müd gespielt".

4. Tag: Ribeira Grande und Baden im Urwald

Ein ausgiebiges Frühstück ist zwar ein guter Start in den Tag, aber beinahe bis auf das Hotel hängende Wolken arbeiteten dagegen. Wir beschließen daher, nach Ribeira Grande an die Nordküste zu fahren, auch weil es dort einen großen Supermarkt geben soll mit Aussicht auf eine Tabacceria. Ersteres stimmte, zweites nicht. Wenigstens scheint hier die Sonne und wir machen einen ausgiebigen Stadtbummel in der 2. größten Stadt der Insel - obwohl nach unseren Verhältnissen eher ein großes gemütliches Dorf. Die obligatorische Kirchenbesichtigung fiel aus, da diese durch eine Messe belegt war. Dafür habe ich aber dann doch noch eine Tabacceria gefunden (zum Glück! Damit nicht nur die Erde raucht).

Auf einer schmalen kopfsteingepflasterten Straße fahren wir zu den Caldeiras der Stadt, wo es wieder an etlichen Stellen mächtig aus der Erde dampft.

An der Strecke zurück besuchen wir für nur 1 € pro Person die Caldeira Velja - absolut einen Besuch wert. In einem dicht bewaldeten, fast urwaldartigem Waldgebiet wachsen viele endemische Pflanzen und riesige baumhohe australische Riesenfarne. Es gibt eisenhaltiges heißes Wasser, das per kleinem Wasserfall in einem Naturbecken landet und von vielen dank der auch vorhandenen Umkleide- und Duschmöglichkeiten zum Baden benutzt wird. Sie müssen sich den Platz allerdings mit laut quakenden kleinen Fröschen teilen.

Die weiter berganführende kurvenreiche Straße, die am Lagoa do Fogo vorbeiführt, verschwindet dann sehr schnell in dichten schnell und kalt flitzenden Wolken. Ohne Mittelstrich, wobei manchmal nur 1 Balken zu sehen war, hätte ich den Straßenverlauf gar nicht erkannt. So ging es langsam rauf bis auf etwa 800 m und genauso langsam wieder runter.

Danach hatte ich mir mein Abendessen verdient.

5. Tag: Furnas

Es ist diesig und die Wolken hängen wieder tief. Wie machen uns auf gen Westen nach Furnas zu den in der Stadt befindlichen heißen Quellen. Viele an der Zahl, oft unangenehm riechend und meiner Meinung nach wegen des stets aufsteigenden Dampfes an den Nebelfetzen schuld, die die Weiterfahrt nach Povoacao durch dichte feuchtgrüne Wälder oder vorbei an ungezählten Azaleenbüschen etwas mühsam machen.

Wieder an der Küste angekommen, vertreten wir uns die Beine in einem Minizoo dessen Name länger ist als der sogenannte Tierpark groß. Wir fahren weiter bergauf-und bergab durch nicht enden wollende Kurven bis kurz vor Nordeste, wo das Wetter auch nicht besser ist. Ein Abstecher zum Centro do Priolo bringt uns den nur hier beheimateten Priolo näher, eine mit dem Dompfaff verwandte endemische Vogelart - etwa 800 bis 1100 Exemplare soll es nur noch geben.

Da es jetzt bei starkem Wind auch noch angefangen hat zu regnen, fahren wir zügig - soweit die nebelbedingte Sichtweite es erlaubt - auf der Schnellstraße über Ribeira Grande und Lagoa zurück zum Hotel. Inzwischen sind die Wolken soweit runter, dass selbst unser Ort Aqua de Pau verschluckt zu sein scheint.

Erst gegen Abend wird es wieder heller - rechtzeitig zum Gang ins Restaurant.

6. Tag: Blauer und grüner Kratersee

Morgens erfährt meine Laune beim Blick vom Balkon einen heftigen Dämpfer - es ist so wolkenverhangen, dass selbst die kleine Bergkette, die die neben dem Hotel liegende Bucht begrenzt, nicht zu sehen ist. Alles ist grau in grau und kühl, ein Tag zum Im-Bett-bleiben. Aber dafür sind wir nicht hier und beschließen, gen Westen zu fahren bzw durch den Nebel zu schleichen.

Erst kurz vor Ginetes bessert sich die Stimmung schlagartig: die Wolken verziehen sich. Die sehr steile und haarnadelkurvenreiche Abfahrt zum Ponta da Ferraria lohnt sich. Da kam ich endlich auf meine Kosten: ich liebe "Platschküste" und hier platscht es gewaltig! Nebenbei dampft es aus dem von unterirdischen heißen Quellen gespeisten Schwimmbecken. Wir laufen eine zeitlang auf dem mit großen und kleinen Lavabrocken übersäten Küstenstreifen, wo verschiedene Zeugen von erkaltetem Steinfluss zu finden sind. Inzwischen sind auch die Berge wolkenfrei, wir versuchen unser Glück und fahren nach Sete Cidades zu dem größeren blauen und kleineren grünen Kratersee. Der Durchmesser des Kraters beträgt gewaltige 12 km. Dann geht es noch weiter hinauf - die Sonne brennt inzwischen mächtig - zum Aussichtspunkt Vista do Rei. Ein grandioser Blick in den Krater und seine beiden tatsächlich verschiedenfarbigen Seen. Bei Sicht wirklich ein Muss!

Zurück über eine landschaftlich schöne aber wie immer kurvenreiche Abfahrt nach Relva an die Küste und weiter zum Hotel, wo bereits das Abendessen auf uns wartete.

Also: traue nie dem Nebel am Morgen - aber vielleicht gilt das auch umgekehrt!

7. Tag: Ananas, Lavatunnel und Lagoa de Fogo

Schon wieder ist es sehr milchig. Aber immerhin ist die Umgebung noch erkennbar. Wir fahren Richtung Ponta Delgada und suchen eine zu besichtigende Ananasplantage. Nach vielem Hin- und Herfahren haben wir auch Erfolg. Die Früchte sind hier kleiner als wir sie kennen, aber schmecken wie die kleinen einheimischen Bananen sehr gut.

Nach einem Zeit überbrückenden kurzen Spaziergang durch Ponta Delgada besuchen wir einen Lavatunnel. Hier floss innen vor zuletzt 10.000 Jahren sehr schnell die Lava, während außen die Schichten erkalteten und erstarrten. Gewaltig!! Wir haben solche schon auf anderen Inseln gesehen, aber nicht in dieser Größe - immerhin etwa 6 m im Durchmesser, etwa 1.500 m lang, und für ca. 80 m zu besichtigen, will man nicht gerade eine 3-stündige Abenteuertour mit Leuchthelm, Handschutz, Knieschutz und teilweise kriechend machen (Ich weiß nicht, ob unser Körperumfang das zuließe).

Inzwischen hat sich die Sonne durchgesetzt, es ist windstill und recht warm. Wir beschließen, dies auszunutzen - wer weiß, wann uns das Wetter wieder hold ist - wir machen uns die Straße hinauf zum Lagoa do Fogo, die wir letztens in dichtestem Nebel heruntergeschlichen sind. Ich bin echt erstaunt, das ich das so geschafft hab!

Aber heute bieten sich uns von den zahlreichen Aussichtspunkten wirklich tolle Blicke auf den Kratersee. Wir wenden auf der Höhe und fahren talwärts, schließlich auf einer Straße secundaria, d,h., nicht geteert, nur geplättet, Richtung Aqua de Pau. Vor uns schleicht einer extrem - wie sich später herausstellt, hat er abwechselnd ein Kind auf dem Schoß, während er weiter schleicht. Die erste Überholgelegenheit muss ich nutzen!

Wieder im Hotel, verarbeiten wir die Eindrücke des heutigen Tages.

8. Tag: Rund um den Westen

Heute scheint tatsächlich gleich zu Tagesbeginn die Sonne, ohne Wolken in Sicht. Wir machen uns auf Tour über Lagoa und der guten Schnellstraße nach Ribeira Grande, sodann westwärts immer der Küste entlang bei strahlendem Sonnenschein, der gut, aber kein gutes Fotografierlicht ist. Dort treffen wir auf Zeugen einer Walfangindustrie zwischen 1945 und 1970.

Weiter geht es abseits der Hauptstraße immer der kleinen, teilweise sehr schmalen alten Küstenstraße entlang nach Santo Antonio. Wir landen auf einer sehr steil bergab führenden so engen Straße, dass ich einen Moment überlegte, die beiden Seitenspiegel einzuklappen, um etwas mehr Platz zwischen Berghang und Mauer zu haben. Volle Konzentration voraus in einen winzigen Fischerhafen, bei dem wohl tatsächlich die Zeit stehengeblieben ist. Im 1. Gang und in den Kurven mit schleifender Kupplung sind wir auch oben wieder angekommen - sonst gingen die Berichte ja auch nicht weiter! Neugier muss sich paaren mit Mut, Geduld und Gottvertrauen!

Weiter geht es an vielen Aussichtspunkten, die zum Stopp und einer Picknickpause einladen, vorbei zu einem an der Nordwestkante gelegen Ort namens Mosteiros. Dort befinden ich sog. Naturschwimmbecken, die von der platschenden Brandung immer wieder mit Frischwasser versorgt werden. Solches blau-grüne Farbenspiel in der Gischt und den sich brechenden Wellen habe ich bisher noch nicht gesehen. Nur die doch heiß brennende Sonne machte dem Zusehen ein Ende.

Von dort fuhren wir die bereits bekannte Straße zurück bis Ponta Delgada, Lagoa und ins Hotel - und das alles tatsächlich ohne Nebelfetzen!

9. Tag: Spaziergang und Stufenkirche

Es ist ziemlich verhangen. Wir fahren zu einem recht nahe gelegenen Waldparkplatz, der sich als ein großer, sehr schön angelegter öffentlicher Grillplatz mit gemauerten Grillstellen, Wasser, WC und Spielplätzen entpuppt. Sogar ein kleines Wildgehege gibt es. Von dort kann man einen schönen, aber steilen Spaziergang unternehmen zu einem herrlichen Aussichtspunkt. Nach links ist die Südküste und nach rechts ist die Nordküste zu sehen. An dieser Stelle ist die Insel nur 8 km breit, wohl die Stelle, an der die einst zwei Inseln nach einem gewaltigen Vulkanausbruch sozusagen zusammengewachsen sind.

Wir fahren zurück und bis Vila Franca. Entgegen anderslautender Berichte ist die Ermida de Nossa Senhora da Paz zu finden. Die Außenansicht hat was, die 105 Stufen rauf auch und der Rundblick mehr als das Innere der recht kleinen Kapelle. Das Wetter zieht sich weiterhin zu, sodass wir ins Hotel zurückkehren.

10. Tag: Tee und Wasserfall

Mein Rucksack ist für heute unbrauchbar. Der starke Regen in der Nacht hatte ihn durchweicht. Dafür ist heute strahlend blauer Himmel und wir machen uns auf den Weg nordwärts und dann nach Osten abbiegend zu Europas einziger Teeplantage und Fabrik, in welcher man die einzelnen Fertigungsschritte verfolgen kann, bei viel Lärm und einem seltsamen, intensiven Geruch. Anschließend haben wir verschiedene Tees probiert und entsprechend eingekauft.

Weiter gen Osten immer darauf achtend, nicht die Schnellstraße zu erwischen. Auf der alten Küstenstraße gibt es mehr Kurven und mehr von der weiten bäuerlichen Landschaft zu sehen. Wir machen verschiedene Stopps und landen schließlich zwischen Achadinha und Achada an unserem heutigen Ziel - einem netten Wasserfall in einem Bachtal mit Parkanlage und kleineren Wandermöglichkeiten. Inzwischen ist es sehr warm geworden und wir nehmen die Möglichkeit einer Pause in einer kleinen Cafetria dankend an, ehe wir uns auf den Rückweg machen.

Da ich ungern eine Straße zweimal fahre, nehmen wir einen anderen Weg nach Furnas, am Lagoa das Furnas vorbei zurück zu den Fleischtöpfen.

11. Tag: Park Terra Nostra, alte Walfangstadt und ungezählte Kurven bei Nieselregen

Mein Rucksack ist wieder brauchbar und kann mit Tagesverpflegung für unseren Ausflug nach Furnas, etwa eine gute halbe Stunde vom Hotel entfernt - so man keinen Bus vor sich hat - zum Park Terra Nostra. Sehenswert! Ungezählte riesige, fremdländische Bäume, Blumen, Palmen und Farne u. ä. aus vieler Herren Länder sind hier ein einem liebevoll gepflegten, großem Park versammelt, in dem wir uns einschließlich Mittagspicknick unter Riesenfarn einige Stunden aufhalten.

Weiter geht es auf bergan und bergab führenden Schlängelstraßen bis in das Küstenstädtchen Faial, auch mal groß gewesen während Walfangzeiten. Die Kirche - der Baustil ist hier immer ähnlich - teilweise bereits schon für Sonntag (Palmarum) geschmückt - beherbergt u. a. 12 Bilder der Kreuzwegstationen Jesu aus blau/weißen Kacheln - sehr schön.

Zum Schluss geht es noch in ein langgezogenes Straßendorf im Hinterland. Dort gibt es ein kleines Bauernmuseum, ähnlich den Heimatmuseen in unseren Dörfern.

Es hat angefangen zu nieseln und es ist wesentlich kühler geworden. Also zurück zu den Fleischtöpfen.

12. Tag: Ponta Delgada

Das Wetter ist gut. Wir wollen einen ausgiebigen Stadtrundgang in der Inselhauptstadt unternehmen. Es gibt unter der Straße am Hafen entlang eine wunderbare Tiefstraße, ausschließlich zum Parken.

Wir besuchen die ausgewiesenen Sehenswürdigkeiten, machen Rast in einem kleinen Park und gehen bergan quer durch die Stadt, bis zu einem großen schönen Park, in dessen Mitte die Inselregierung ihren Sitz hat. Deshalb wird man beim Betreten auch von der freundlichen Polizei registriert, per umzuhängendem Touristenausweis, der beim Verlassen wieder abzugeben ist. Inzwischen ist es windig geworden, Nieselregen droht und wir sind ein wenig fußlahm - machen deshalb in einer Bar eine ausgiebige Rast.

Dann geht es zurück zum Hotel - der drohende Regen hat sich im Übrigen verzogen (auf die dunklen Wolken ist kein Verlass).

13. Tag: Dörfer im Hinterland

Es hat die ganze Nacht über heftig geregnet und es sieht unzuverlässig aus. Wir schlängeln uns nochmals auf der alten Küstenstraße bis kurz hinter Vila Franca do Compo und biegen unterwegs zu zwei kleinen Dörfern im Hinterland ab. Sie liegen fast immer an den tiefen Bacheinschnitten der Gewässer, die aus der Serra de Agua de Pau zum Meer fließen, kurvig, eng und steil. Dort müssen wir unsere Wanderung wegen wieder einsetzenden Regens abkürzen - nicht das Wasser von oben ist das Problem, die schmalen, oft algigen Pfade werden sehr glitschig.

Wir besuchen noch ein kleines Museo etnografico, welches auch liebevoll gestaltete Krippen präsentiert, ein Zeichen des starken Glaubenslebens, wie uns auch eine aus über 100 jüngeren und älteren Männern bestehende singende Pilgergruppe verdeutlicht.

Da es immer stärker regnet, fahren wir wieder zurück.

14. Tag: Einkaufscentrum und Tabak

Das Wetter ist sehr durchwachsen. An unserem letzten Tag finden wir nach einigem Suchen auch die alte Tabakfabrik in Ponta Delgada, die leider - entgegen anderslautender Infos, außer bei Führungen - nicht zu besichtigen war. Dafür besehen wir uns das letzte der Walfangschiffe (langes schlankes Ruderboot), welches in dem wirklich großen Einkaufscenter Atlantico steht.

Dann geht es zurück, schließlich muss aufgeräumt und Koffer gepackt werden. Uns wird auch das bestellte Frühstückspaket wegen der frühen Abreise morgen aufs Zimmer geliefert.

15. Tag: Heimreise und Fazit

Schon um 6.30 Uhr mussten wir das Hotel verlassen, da der Flieger bereits kurz nach 9.00 startete. Die Rückabwicklung des Mietwagens ging recht schnell uns problemlos. Guter Heimflug.

Fazit:
Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt und man sich ein wenig für Vulkanismus, verschiedenartige Landschaften, Pflanzen und Platschküste interessiert, dann ist man auf dieser Insel gut aufgehoben. Es gibt genug Möglichkeiten, per Tagestouren die Insel und ihre vielen Krater, gefüllt oder nicht, abwechslungsreich zu erkunden, auch zu Fuß, auf längeren oder kürzeren Wanderungen. Viele Kurven, bergan und bergab oder recht steile Wegstrecken sind in Kauf zu nehmen - wobei das, außer bei Nebel, auch Spaß machen kann. Wir waren jedenfalls gerne hier.
Das Hotel ist gut, der Service freundlich und aufmerksam. Über ein wenig Englischkenntnisse sollte man jedoch verfügen.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Urlaubsort: Agua de Pau
Schlendern Sie zur kleinen Badebucht oder besuchen Sie den typischen azorianischen Fischerhafen mit einem Meeresschwimmbecken. In etwa 2 km Entfernung lockt Sie der Duft, der aus den Restaurants Agua de Paus strömt. Hier lässt es sich aushalten!

Die Inselhauptstadt Ponta Delgada wartet schon darauf von Ihnen entdeckt zu werden. Spazieren Sie entlang der Hafenpromenade mit Blick auf den tiefblauen Atlantik oder erwerben Sie ein schönes Mitbringsel in einem der netten kleinen Geschäfte der Altstadt. Wie wäre es mit einem erfrischenden Getränk in einem der gemütlichen Cafés?

Nicht weit entfernt sind außerdem die Seen Sete Cidades. Lassen Sie Ihr Auge über die Weite des erloschenen Vulkansees schweifen. Durch die Reflexion des Himmels und der Landschaft scheint eine Seeseite in einem tiefen Blau und die andere in klarem Grün. Atemberaubend!

Ihr 4-Sterne-Hotel: Hotel Caloura (Landeskategorie)
Das komfortable Hotel befindet sich in atemberaubender Panoramalage auf einer vulkanischen Felsküste mit herrlichem Blick auf den Atlantik. Über Treppen haben Sie direkten Zugang zu der 300 m entfernten Badebucht "Baixa de Areia". Der Flughafen und das Zentrum von Ponta Delgada sind 20 km entfernt, das kleine Örtchen Agua de Pau erreichen Sie nach etwa 25 Minuten Fußweg. Das moderne Hotel verfügt über Rezeption, großzügige Lobby mit kleinem Buchladen, WiFi (kostenfrei), Internetterminal (gegen Gebühr, ca. 3 € pro Stunde, ca. 6 € für 4 Stunden und 12 € pro Tag), Lifte, Parkplatz (kostenfrei, nach Verfügbarkeit) sowie über ein klimatisiertes Panoramarestaurant und Bar.

In der großzügig bepflanzten Gartenanlage befinden sich Swimmingpool (nicht beheizt) mit Sonnenterrasse sowie Liegen, Sonnenschirme und Badetücher (kostenfrei, nach Verfügbarkeit). Entspannen Sie nach einem ereignisreichen Tag in der hoteleigenen Sauna (gegen Gebühr, ca. 4 € für 30 Minuten - min. 2 Personen) und werden Sie im Fitnessraum (kostenfrei) oder auf dem Tennisplatz (gegen Gebühr) aktiv. Ihr Hotel bietet die besten Voraussetzungen für einen erholsamen Urlaub.

Die komfortablen Doppelzimmer Meerblick (ca. 16 m², min./max. 2 Vollzahler) verfügen über Bad oder Dusche/WC, Klimaanlage/Heizung (individuell regulierbar), Kabel-TV, Telefon mit Internetanschluss (gegen Gebühr), Minibar (gegen Gebühr), Safe (ca. 1.25 € pro Tag) und Balkon oder Terrasse.

Ihr Mietwagenpaket
Mietwagen Kategorie A (z. B. Renault Twingo) inklusive Verkehrs- und Flughafensteuer, unbegrenzte Kilometer, Diebstahl- und Teilkaskoversicherung mit Selbstbeteiligung (ca. 890 €) und MwSt.; nicht enthalten ist Benzin. Die Selbstbeteiligung kann durch Buchung eines Zusatzversicherungs-Pakets auf ca. 60 € reduziert werden. Dieses Paket beinhaltet neben der Haftungsbegrenzung auch Schäden an Reifen und Felgen sowie Glasschäden und kann vor Reiseantritt hinzugebucht werden. Der Mietwagen wird am Flughafen in Empfang genommen und/oder wieder abgegeben. Die Transfers erfolgen in eigener Regie mit dem Mietwagen, ein Bustransfer ist nicht inbegriffen.

Bitte beachten Sie, dass für den Mietwagen die Hinterlegung Ihrer Kreditkartendaten für die Kaution (in Höhe der Selbstbeteiligung) erforderlich ist (ausgestellt auf den Fahrer). Folgende Kreditkarten werden akzeptiert: VISA, MasterCard, American Express, Diners (keine EC-Geldkarte). Die Kreditkarte muss auf den Namen des Fahrers gemeldet sein. Für zusätzliche Fahrer entstehen Kosten in Höhe von ca. 30 € pro Mietwagen/Aufenthalt. Der Fahrer muss mindestens 21 Jahre alt und seit 1 Jahr im Besitz der Fahrerlaubnis sein, ein Höchstalter ist nicht vorgeschrieben. Wenn der Fahrer zwischen 18 Jahren und 23 Jahren alt ist, wird eine zusätzliche Versicherung fällig, die bei 2.95 € pro Tag aber max. 29.50 € pro Anmietung liegt. Ihre Mietwagenfirma vor Ort ist Ilha Verde.

Zusätzlich umfasst die Anmietung eines Mietwagens folgende Haftpflichtversicherungen:
- Autohaftpflicht
- Personen-/Unfallhaftpflicht
- Versicherungsschäden z. B. Behandlungskosten

Alle Leistungen sind entsprechend pro Mietwagen und Aufenthalt gültig.